Building Information Modeling (BIM) - Neue Haftungsrisiken für ZT und deren Versicherbarkeit

Wien

Durch BIM arbeiten die Ingenieure rechtzeitig, auf der Basis vollständiger Auftraggeberangaben, mit modernster Software für 3D Darstellung und Fehlererkennung/Kollisionsprüfung an einem einheitlichen Gebäudemodell zusammen, wieso sollte das zu neuen Haftungsrisken führen?

Weil diese Mehrarbeit (und die EDV dafür) mehr kostet und daher der Bauherr (zurecht?) höhere Erwartungen an Vollständigkeit, Richtigkeit und Kollisionsfreiheit der Pläne, richtige Massenangaben in den Ausschreibungen und einen ungestörten Bauablauf sowie eine Bauabrechnung ohne beträchtliche Mehrkosten hat. Schon die Prüf- und Warnpflicht, besonders "Nachbargewerke" betreffend steigt, wenn alles umfassend visualisiert ist.

Gerne wird übersehen, dass BIM nur eine Datenbank ist, die per se keine Fehler ausbessert. Die handwerklichen "Mühen der Ebene" bleiben bestehen. Dafür macht BIM jeden Ablauf transparent und nachweisbar. Kommt es zum Mangel oder Planverzug ist der Verursacher viel besser feststellbar als heute.

Dazu kommen EDV-typische Sonderrisken wie Datenverluste, fehlerhafte Verarbeitung, z.B. zufolge Schnittstellenfehlern, und neue Berufsbilder wie z.B. der BIM-Manager oder BIM-Schiedsrichter.
Die Ausführenden werden sowohl was die Kalkulation als auch die Bauzeitangaben angeht auf die höhere Planungsqualität vertrauen. Ausführungspläne mit weitergehender Detailtiefe, die geeignet sind für das Einpflegen in das Modell samt allen Angaben für den Facility Manager werden abzuliefern sein. Das könnte besonders bei den Ausbaugewerken zu Diskussionen führen.
Wenn jeder der Beteiligten einen anderen Haftpflichtversicherer hat, könnten sich vielfache Regresse und Mitverschuldenseinwände zu einem undurchdringlichen Knoten ballen.

Sie erhalten umfassende Informationen zu folgenden Punkten:

  • Welche Lösungen bietet die Versicherungswirtschaft den Planern? Gibt es eine eigene „BIM-Versicherung“?

  • Besteht grundsätzlich Versicherungsschutz in meinem generellen Berufshaftpflicht-
    versicherungsvertrag wenn ich mit BIM arbeite, oder brauchen ZiviltechnikerInnen eine eigene Projektversicherung?

  • Sind Großprojekte noch versicherbar und wenn ja wie und mit welchen Kosten muss gerechnet werden?

  • Zum Glück gibt es einige Versicherer die sich auf die Abdeckung von solchen Risiken spezialisiert haben und Lösungen für die ZiviltechnikerInnen, aber auch für alle am Bau Beteiligten, durch eine sogenannte „Baugesamtversicherung“ bieten.
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Bitte beachten Sie, dass bei dieser Veranstaltung keine Boni sowie keine Bildungsschecks der Arch+Ing Akademie berücksichtigt werden können!

Art
Seminar
Dauer
4 Unterrichtseinheiten